© 2014 Holger Albers

März 2014 - Das treffende Wort

Für mich gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten zwischen einem Text und einem Film. Vielleicht haben Sie das auch schon einmal erlebt: Sie haben einen Roman gelesen, sitzen jetzt gespannt im Kino und freuen sich auf die Verfilmung. Der Protagonist tritt auf und sie fragen sich, warum der so rötliche Haare hat und warum die so kurz sind - sie selbst hatten ein ganz anderes Bild im Kopf.


Wenn wir uns beim Schreiben eines Textes Mühe geben, helfen wir dem Leser bei seinem Kopfkino. Es ist ein Unterscheid, ob der '... Chef hinter seinem Schreibtisch saß ...' oder ob er '... in seinem Ledersessel thronte ...'. Hier eine kleine Eskalation. Fragen Sie sich selbst, was Sie im Geiste sehen und vielleicht auch hören: 'Ein Auto fährt vorbei' - 'Ein Sportwagen fährt vorbei' - 'Ein Ferrari röhrt vorbei'.


Das Beispiel zeigt, dass eine Aussage sehr viel präziser werden kann, wenn die richtigen Begriffe gewählt werden. Dies übrigens, ohne den Text länger zu machen. Nun ist aber nicht alles Prosa und nicht immer stehen uns Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung. Dennoch sollten wir uns stets bemühen, so genau wie irgend möglich am Betrachtungsgegenstand zu sein. Das hilft dem Leser und letztendlich auch uns, die wir Wert darauf legen, verstanden zu werden.

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